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Kompass-Sandfarben

Satyr-Kompass für die Geschichte Sandfarben

Sandfarben, 05/2384 ist die 17. Geschichte aus der Reihe DA GEDACHTE EIN ZWEITER DES SATYRS. Sie wurde im Februar 2013 veröffentlicht.

Eine Hilfsaktion für ein neues Föderationsmitgliedsvolk mündet in ein moralisches Dilemma - und in ein Paradoxon.

Leseprobe[]

Heyse wunderte sich, wie klein ihm der Bildschirm an der Frontseite der Kampfbrücke vorkam, wenn man das Pendant von der Hauptbrücke gewohnt war. Diese Überlegung verflog augenblicklich, als er dort auf dem Monitor jenen Schleier aus Materie sah, den die Dedaner ›Wolkenwelt‹ nannten.
Vor ungefähr einhunderttausend Jahren hatte sich an der Stelle im dedanischen Sternensystem, auf die die Antriebssektion der Satyr nun zusteuerte, einmal ein Gasriese mit einem gewaltigen Planeten als felsigen Begleiter befunden. Eine kosmische Katastrophe, die den Astronomen noch immer Rätsel aufgab, hatte diese beiden Welten
beinahe vollständig zerstört. Zurückgeblieben war eine gezogene Materiewolke, sowie die Trümmer des mächtigen Trabanten, die wie dunkle Inseln inmitten des blassblauen, meistens aber weißlichen Nebels lagen. Energieentladungen zwischen den einzelnen Objekten und Stoffen machten diese Region für Raumschiffe nicht
ungefährlich, hatten aber auch noch andere Eigenschaften, die sie für die Didaner interessant werden ließ.
Leichtes Zittern erfasste den Rumpf, als die Satyr in die äußerste Begrenzungsschicht der ›Wolkenwelt‹ eintauchte. Nach nur sekundenlangem Flug wuchsen die Turbulenzen nicht mehr an, weil sich das Schiff relativ zu einem mondähnlichen Trümmerstück ausgerichtet hatte. Kilometer über diesem Planetoiden hing oder schwebte etwas in der Atmosphäre. Heyse erkannte sanftes blaues Leuchten und immer wieder dazwischenfahrende, goldene Blitze. Alles hing wie in einem Netz zusammen und nachdem der Commander eine Ausschnittsvergrößerung anforderte,
und das kugelig erscheinende Objekt mit seinen tentakelartigen Ausläufern genauer gesehen hatte, wusste er, dass sie am Ziel ihrer Reise angelangt waren.
»Extraktion beginnen«, wies er den OPS-Offizier an.

Handlung[]

Die SATYR wird von den Dedanern - erst seit kurzer Zeit Mitglied in der Föderationsfamilie - zu Hilfe gerufen. Religiös bedingt ernähren sich Dedaner zu bestimmten Zeiten nur von einer bestimmten Tierrasse, die mit speziellem Futter aufgezogen wird. Diese Biosubstanz reift in einem Raumphänomen heran, das Nektron genannt wird und das sich in der Atmosphäre eines Planetoiden bildet. Um an die fertige Biosubstanz zu gelangen, müssen die Energieblasen, aus denen das Nektron besteht, aus dem Verbund gelöst werden.

Da bei Captain Guttapercha der Sakuro-Virus wiedergekehrt ist, übernimmt Commander Heyse die Durchführung der Mission. Allerdings kommen ihm schnell Zweifel, ob es sich beim Nektron lediglich um ein Raumphänomen oder gar um eine empfindungsfähige Lebensform handelt. Deswegen setzt er die Extraktion aus.

Nachdem kein Messergebnis Heyses Spekulation bestätigen kann, entschließt er sich dazu, die Extraktion wiederaufzunehmen, da sein Nichtstun in jedem Fall Leben - das Vieh der Dedaner und in der Folge die Dedaner selbst - gefährden würde. In einem Gespräch hatte Liz Guttapercha, die Frau des Captains, Heyse vom Paradoxon des Sandhaufens erzählt: Es kann nicht entschieden werden, ab wievielen Körnern ein Sandhaufen zum Sandhaufen wird; ein Korn kann demnach nicht den Ausschlag gegeben und doch ist irgendwann der Punkt erreicht, an dem eine immer größer werdende Ansammlung von Körnern einen Sandhaufen bildet. Heyse überträgt dieses Paradoxon auf das Nektron. Mit dem Deflektor der Untertassensektion lässt er die herausgelösten Bestandteile des Nektrons auffangen und aneinandern binden. Als schließlich das eigentliche Nektron abstirbt (und man an die Biosubstanz gelangen kann), hat sich daneben ein neues gebildet, das intakt ist, obwohl es aus deutlich weniger Bestandteilen besteht.


Interpretation[]

"Sandfarben" spielt mit dem Titel bereits auf das Paradoxon des Sandhaufens an, das bereits seit der Antike existiert. Mit "Achilles und die Schildkröte" wird in der Folge ein weiteres widersprüchliches Gedankenspiel erwähnt.

Die Bezeichnung Nektron für das Raumphänomen ähnlich dem Fachausdruck Nekton, der die Gesamtheit der in Gewässern lebenden Tiere beschreibt. Die Exobiologin ist nach Lew Harper aus dem Film "Ein Fall für Harper" benannt.

Folgen-Download[]

Sandfarben, 05/2384 als PDF-Datei


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